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Arosa



Zuerst
Wir können uns nur schwer losreissen, es wird Freitag, Samstag, dann aber. Schon ab Chur ist die Strasze schneebedeckt und die dreihundert Kurven verlangen volle Konzentration. Oben ist es kalt. Weg zur Hütte freischaufeln, heizen, Gepäck hochtragen, warten bis der Ofen seine Pflicht tut und die Wasserleitungen frei sind. Noch kurz ins Dorf gerodelt und dann Urlaub.
So viel Schnee hatten wir schon lange nicht mehr. Doch es kommt noch mehr, jeden Tag. Jeden Tag Balkon fegen, Weg wieder freilegen, zwei Meter sind jetzt wohl überschritten. Draussen bleibt es kalt und drinnen müssen wir heftige Gegenwehr leisten. Es wird ein Hüttenurlaub, gemütlich, mit kleinen Haushaltspflichten, Kochen, Büchern. Die Schlitten spielen eine grosze Rolle und am Nachmittag sausen wir ins Dorf und lassen uns vom Bus wieder hochbringen bis die Füsze kalt sind. Lust auf skifahren will nicht recht entstehen. Einen kleinen Trip zum Hörnli soll es aber doch geben. Null Sicht, ich schiebe zentnerweise Neuschnee vor mir her und immer wieder bleiben die Skispitzen in einem Hügel stecken, der unsichtbar bleibt. Erst weit oben treffen wir auf die Stangen vom Fuszweg und die Sicht wird besser. Wir keuchen den Weg rauf und freuen uns auf unsere einzige Abfahrt. Wir hören Wetterberichte, ticken ans Barometer, schlitteln und haben eine ruhige Zeit.

Was soll ich fotografieren? Schnee fallend, Schnee wehend? Schnee liegend! So siehts aus, wenns fertig ist.


Dann
Alexander ist gekommen und der Barometer steht nun auf schön. Endlich skifahrn und wir rauschen los bis die Beine brennen. Telemark ist einfach Klasse - bis es weh tut. Wir haben eine Kamera dabei und setzen unsere Versuche fort, Telemarkschwünge einzufangen. Es ist nicht sehr ergiebig aber ich sehe später dann meine versammelten Fahrfehler.








Bücher liegen immer noch herum und Alexander tauscht die Geschichte vom Jürg Jenatsch gegen das Zeitbeben. Da hockt er auf dem Sessel und kann sich nicht mehr einkriegen, wie jemand Scheisse aus Kuckucksuhren fegt. Wir finden noch mehr Anlässe und kichern uns quer durchs Buch.
Nun gibt es endlich wieder den Luxus des Balkonfrühstücks. Da sitzen wir und lassen uns die Sonne ins Gesicht braten, wir stillen unseren Nachholbedarf.

Danach
Besuch kommt, unsere Freunde aus Tschechien, Jan und Nicole sind auch eingetroffen. Die Sonne ist jetzt genauso zuverlässig wie der Schneefall zuvor - jeden Tag, jede Menge. Die Genieszer und Telemarker bleiben beim Balkonfrühstück, Abfahrer und Snowboarder stürzen sich schon am Morgen auf die Pisten.
Wenn Politikwissenschaftler da sind, dann wird auch über Politik gesprochen, über europäische, über die Osterweiterung und die Bürokratie, alten und neuen Geist. Ganz nebenbei auch über Entwicklungspolitik und wir entdecken eine gemeinsame Idee für Afrika, die wir noch vertiefen wollen. Es gibt grosze Pläne und unsere Freunde sind fleissig.
Doch irgendwann ist auch das zu Ende. Wir packen, schleppen, putzen und nach den letzten Verabredungen auf der Raststätte soll noch Einiges in Bewegung kommen.




Dazwischen
Mireia war da. Für das Fahren auf Schnee kann sie sich ja nicht so recht begeistern und so muss ich vom Balkon zusehen, wie die schönen Tiefschneehänge vom emsigen Boardern zerfahren werden. Aber das macht nichts. Wir reden über das Leben, über was sein kann und könnte, über Gemeinsames und Ungemeinsames, über Zukünfte und Aufgaben und was uns dazu treibt. Und mal wieder staunen wir uns an, dass wir immer noch, immer wieder irgendwo uns gegenübersitzen (und streiten).
Wir sollten mal wieder klettern, auch wenn Mireias Zeit in Deutschland dem Ende entgegengeht. Wir werden (uns?) sehen. Und wie immer: Flughäfen spielen eine grosze Rolle in unserem Leben.